Grenzen setzen in deiner Beziehung: Wie du gut für dich sorgst, wenn dein Partner eine schwierige Lebensphase hat.
Beziehungskrise: Lang anhaltende Partnerprobleme und ihre Auswirkungen
Dein Liebster / deine Liebste steckt seit einer längeren Zeit in einer schwierigen Lebensphase. Er oder Sie hat mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, sei es physisch oder mental. Oder dein Partner steckt in einer Phase beruflicher Unsicherheit, sei es durch Arbeitsplatzverlust, fehlende Karriereaussichten oder anhaltenden Stressfaktoren am Arbeitsplatz. Es können Schulden oder finanzielle Instabilität dazu führen, dass dein Lebensgefährte / deine Lebensgefährtin viel darüber nachdenkt und anhaltend besorgt ist. Es kann auch sein, dass dein Partner eine Identitätskrise hat und von starken Selbstzweifeln oder depressiven Gedanken beeinflusst ist.
Lang anhaltende Probleme des Partners haben oft eine tiefgreifende Auswirkung auf die Beziehung und den anderen Partner. Die Energie, die zur Bewältigung dieser Schwierigkeiten aufgebracht wird, kann dazu führen, dass weniger Energie für gemeinsame Aktivitäten, Kommunikation und emotionale Nähe bleibt. Die ständigen Gedanken um die Probleme des Partners können dazu führen, dass der andere Partner ebenfalls von einer gewissen Unruhe und Besorgnis erfasst wird.
Diese kontinuierliche Anspannung kann sich in Form von erhöhter Reizbarkeit, Streitsituationen, Unzufriedenheit, sexueller Unlust, emotionaler Distanzierung oder mangelnder Konzentration auf eigene Angelegenheiten manifestieren.
Es ist eine sensible Balance, die gefunden werden muss, um Unterstützung anzubieten, gleichzeitig aber auch darauf zu achten, dass die Beziehung nicht unter dem Gewicht der Herausforderungen des Partners leidet. Offene Kommunikation, Empathie und gelegentliche Auszeiten, um gemeinsame Aktivitäten zu genießen, können dabei helfen, diese Auswirkungen zu mildern und die Verbindung zwischen den Partnern aufrechtzuerhalten.
Es ist wichtig, dich selbst und deine eigenen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, während du gleichzeitig für deinen Partner / deine Partnerin da bist. Hier sind einige Schritte, die dir dabei helfen können:
1. Klare Kommunikation schafft Verständnis:
Der Grundstein für jede erfolgreiche Partnerschaft ist die Kommunikation. Offene Gespräche mit deinem Lebensgefährten / deiner Lebensgefährtin sind von entscheidender Bedeutung, um zu erklären, wie du dich fühlst und welche Ziele du für dich selbst verfolgen möchtest. Erkläre, dass du weiterhin für ihn / sie da sein wirst, aber auch Zeit für deine persönliche Entwicklung benötigst.
2. Grenzen setzen, ohne abweisend zu wirken:
Es ist essentiell, klare Grenzen zu ziehen, um deine eigene Zeit und Energie zu schützen. Deinem Lebensgefährten zu helfen, bedeutet nicht, dass du dich völlig in seinen Problemen verlieren und dich selbst aufgeben sollst. Zeige Empathie und Unterstützung, während du dennoch Raum für deine eigenen Aktivitäten und Ziele schaffst.
Zeige dir gegenüber Wertschätzung und dulde nicht jedes Verhalten deines Partners / deiner Partnerin. Lege ihm/ihr nahe, sich selbst Hilfe in Form von Coaching oder Therapie zu holen. Es kann sein, dass er/sie dies ablehnt. Bleib dran!
3. Zeit für dich:
Plane bewusst Zeit für dich selbst ein. Das kann bedeuten, dass du bestimmte Zeiträume in deinem Tag reservierst, um an deinen eigenen Zielen zu arbeiten oder Dinge zu tun, die dir Freude bereiten. Gehe deinen Hobbys nach, treibe Sport oder treffe dich mit Freundinnen oder Freunden. Wichtig ist, dass du diese Zeiten im Kalender fest einplanst. Da darf dann auch ein Tag mit "Me Time" drin stehen.
4. Deine Selbstfürsorge:
Kümmere dich um deine eigene körperliche, geistige und emotionale Gesundheit. Priorisiere Dinge wie gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und Entspannung. Gönne dir Gutes, wie z.B. Wellness, Waldspaziergänge, Wandern, einen Auszeit-Tag, lecker Essen gehen mit einer Freundin / einem Freund, einen Kinobesuch, Sauna oder einen Besuch eines Kurses, der dir Spaß bereiten würde. Lese mehr dazu in meinem Beitrag zur Selbstfürsorge.
5. Eigene Ziele definieren:
Nimm dir Zeit, um deine eigenen Ziele, Träume und Wünsche zu definieren. Was möchtest du in deinem Leben erreichen? Wenn du klare Ziele hast, wird es einfacher, dich darauf zu fokussieren.
6. Hilfe annehmen:
Du musst nicht alles alleine bewältigen. Wenn du Unterstützung bei der Bewältigung deiner eigenen Herausforderungen benötigst, sei es von Freunden, Familie, Kollegen, einem Coach, einem Therapeuten oder einer Selbsthilfegruppe (z.B. gibt es Gruppen für Angehörige von Menschen mit Depressionen), zögere nicht, diese Unterstützung anzunehmen. Spreche auch direkt Personen, die dir Nahe stehen an, wenn du das Gefühl hast, allein nicht weiter zu kommen.
Wenn du darüber nachdenkst ein Coaching in Anspruch zu nehmen, kannst du mich gerne anfragen. Ich kann dir in dieser herausfordernden Situation eine Hilfe sein und dich unterstützen.
7. Achtsamkeit praktizieren:
Praktiziere Achtsamkeit, um im Hier und Jetzt zu sein. Das kannst du mit Hilfe von Podcasts zum Thema Achtsamkeit oder Meditationen machen oder indem du deine Gedanken beobachtest und bewusst wahr nimmst. Das kann dir helfen, dich weniger von den Problemen deines Lebensgefährten ablenken zu lassen und dich stattdessen auf deine eigenen Angelegenheiten zu konzentrieren.
8. Positive Umgebung:
Umgebe dich mit positiven Einflüssen, sei es in Form von Freunden, Natur, einem eigenen Raum nur für dich, Büchern oder Aktivitäten, die dir Energie und Motivation geben, deinen eigenen Weg zu verfolgen.
9. Reflexion:
Nimm dir Zeit, um regelmäßig über deine Fortschritte nachzudenken. Was hast du erreicht? Wo möchtest du noch wachsen? Schreibe diese Fortschritte in ein Tagebuch. Dies hilft dir bei der Selbstreflexion.
10. Geduld mit dir selbst:
Wenn deine Gedanken immer wieder um die Themen deines Partners kreisen, setze dir jedes Mal ein inneres "STOPP". Und richte dann deine Aufmerksamkeit wieder auf dich selbst. Veränderungen brauchen Zeit. Sei geduldig mit dir selbst, während du daran arbeitest, dich mehr auf dich selbst zu fokussieren.
Denke daran, dass es keinen perfekten Weg gibt, diese Balance zu erreichen. Es erfordert ständige Anpassung und Reflexion. Indem du dich auf dich selbst fokussierst und gleichzeitig eine unterstützende Präsenz für deinen Partner bleibst, schaffst du eine starke Basis für eine gesunde und erfüllende Beziehung.