Dramaqueen - Raus aus der Opferrolle

Bist du eine Dramaqueen? Wie du dich aus dem Dramadreieck befreist.

Was hat es mit dem Dramadreieck auf sich?

Kennst du das Gefühl, in einer Beziehung immer wieder in dieselben Konflikte zu geraten? Vielleicht fühlst du dich manchmal wie das Opfer, welches immer wieder ungerecht behandelt wird, oder du versuchst dich z.B. für deine Kollegen einzusetzen, die sich vom Chef ungerecht behandelt fühlen und wirst dabei zum Retter.

Oder merkst du, dass du selbst manchmal in die Rolle des Täters schlüpfst, ohne es wirklich zu wollen? Wenn du dich in diesen Szenarien wieder erkennst, dann bist du möglicherweise in das sogenannte Dramadreieck (auch: Täter-Opfer-Retter-Dreieck) verstrickt.

Das Dramadreieck wurde von dem US-amerikanischen Psychologen Stephen Karpman entwickelt und beschreibt ein sozialpsychologisches Beziehungsmuster zwischen mindestens zwei Personen, die dabei abwechselnd drei Rollen einnehmen.

Es besteht aus den Rollen: Täter (oder Verfolger), Opfer und Retter. Diese Rollen sind tief in uns verwurzelt und spiegeln unsere unbewussten Überzeugungen und Ängste wider. Doch was genau bedeuten diese Rollen, und wie beeinflussen sie unser Leben?

Die drei Rollen im Dramadreieck

Die drei Rollen im Dramadreieck

Die Rollen des Opfers, des Täters und des Retters im Dramadreieck sind meist tief in unserem Unbewussten verankert. Diese Dynamiken entwickeln sich oft schon früh in unserem Leben, als Reaktion auf bestimmte Erfahrungen oder emotionale Verletzungen. Ohne dass wir es bemerken, schlüpfen wir immer wieder in eine dieser Rollen, weil sie uns vertraut sind und uns ein scheinbares Gefühl von Sicherheit und Kontrolle geben.

1. Das Opfer: Die Sehnsucht nach Anerkennung und Sicherheit

Das Opfer sieht sich selbst als hilflos und ausgeliefert. Es glaubt, dass das Leben oder andere Menschen ihm ständig Unrecht tun. Diese Überzeugung entsteht oft aus tiefen inneren Wunden oder aus negativen Erfahrungen in der Vergangenheit. Hinter dem Verhalten des Opfers steckt oft das unerfüllte Bedürfnis nach Anerkennung und Sicherheit.

Was steckt dahinter?
Das Opfer sehnt sich danach, gesehen und verstanden zu werden. Es möchte, dass seine Gefühle und Bedürfnisse von anderen anerkannt werden. Oftmals fühlt es sich unsicher und sucht daher nach äußerer Bestätigung, um sich selbst wertvoll zu fühlen. Die Rolle des Opfers gibt ihm eine gewisse Art von Aufmerksamkeit, die es sonst nicht zu bekommen glaubt.

Wie zeigt sich das?
Ein Opfer könnte Sätze sagen wie: „Warum passiert mir das immer?“ oder „Niemand versteht, wie schwer ich es habe.“ Es kann sein, dass das Opfer unbewusst Situationen herbeiführt oder verstärkt, in denen es sich in dieser Rolle bestätigt sieht. Diese Selbstwahrnehmung verstärkt den Glauben, dass es keine Kontrolle über sein Leben hat.

Das Bedürfnis
Das tiefste Bedürfnis des Opfers ist es, sich sicher und wertgeschätzt zu fühlen. Doch anstatt sich selbst diese Sicherheit und Wertschätzung zu geben, erwartet es, dass diese von außen kommen. Das Opfer muss lernen, Selbstverantwortung zu übernehmen und seine eigenen Bedürfnisse anzuerkennen und zu erfüllen.

Du siehst dich immer wieder in der Opferrolle?

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2. Der Täter: Der Wunsch nach Kontrolle und Macht

Der Täter fühlt sich oft überlegen und kontrolliert die Situation oder andere Menschen. Diese Rolle entspringt oft einem tiefen Bedürfnis nach Kontrolle und Macht, das wiederum auf eigenen Unsicherheiten basiert. Der Täter glaubt, dass er nur dann sicher ist, wenn er die Kontrolle über seine Umgebung und die Menschen darin hat.

Was steckt dahinter?
Hinter dem Verhalten des Täters steckt oft eine tiefe Angst vor Ohnmacht und Verletzlichkeit. Der Täter hat gelernt, dass er seine eigenen Schwächen und Unsicherheiten überspielen muss, indem er andere kontrolliert oder dominiert. Die Machtposition gibt ihm das Gefühl, seine Ängste im Griff zu haben.

Wie zeigt sich das?
Der Täter könnte Sätze sagen wie: „Das ist alles deine Schuld!“ oder „Wenn du es nicht so machst, wie ich es will, wird es schiefgehen.“ Er übt Druck aus, kritisiert oder manipuliert, um seine Position zu sichern. Doch hinter diesem Verhalten steckt oft eine tiefe innere Unsicherheit.

Das Bedürfnis
Das eigentliche Bedürfnis des Täters ist es, sich sicher und stark zu fühlen. Doch anstatt diese Stärke in sich selbst zu finden, sucht der Täter nach äußeren Quellen, um sich sicher und überlegen zu fühlen. Um aus dieser Rolle auszubrechen, muss der Täter seine eigene Verletzlichkeit akzeptieren und lernen, dass wahre Stärke von innen kommt.

3. Der Retter: Das Bedürfnis nach Bestätigung und Wertschätzung

Der Retter tritt in Aktion, um das Opfer zu retten und die Situation zu verbessern. Diese Rolle scheint auf den ersten Blick altruistisch und selbstlos zu sein. Doch auch der Retter hat ein eigenes Bedürfnis, das er durch das Helfen zu stillen versucht: die Sehnsucht nach Bestätigung und Wertschätzung.

Was steckt dahinter?
Der Retter hat oft das tiefe Bedürfnis, gebraucht zu werden. Er fühlt sich nur dann wertvoll, wenn er anderen hilft. Der Gedanke, anderen zu helfen und dadurch geliebt oder anerkannt zu werden, treibt ihn an. Doch dieser Wunsch nach Bestätigung führt dazu, dass er seine eigenen Bedürfnisse vernachlässigt oder gar nicht wahrnimmt.

Wie zeigt sich das?
Der Retter könnte Sätze sagen wie: „Lass mich das für dich machen“ oder „Ohne mich schaffst du das nicht.“ Der Retter greift oft ein, selbst wenn seine Hilfe gar nicht gefragt ist, und kann sich dadurch auch in Beziehungen überfordert und ausgenutzt fühlen.

Das Bedürfnis
Das tiefste Bedürfnis des Retters ist es, sich wertvoll und geliebt zu fühlen. Doch anstatt sich selbst diese Liebe und Wertschätzung zu geben, sucht er diese Bestätigung bei anderen. Um aus der Retterrolle auszusteigen, muss der Retter lernen, dass er auch ohne die Bestätigung von außen wertvoll ist und dass er seine eigenen Bedürfnisse achten darf.

Wie wir in das Dramadreieck hineingeraten und die Rollen wechseln

In jeder Beziehung kann es passieren, dass wir in das Dramadreieck geraten. Wir spielen dabei immer wieder eine der drei Rollen – oft unbewusst. Dabei können die Rollen auch schnell wechseln. Heute bist du vielleicht das Opfer, das sich von jemandem schlecht behandelt fühlt, und morgen schon der Täter, der seine Frustration an jemand anderem auslässt. Oder du findest dich als Retter wieder, der sich um die Probleme anderer kümmert, nur um dann selbst zum Opfer zu werden, wenn deine Hilfe nicht anerkannt wird.

Diese Dynamik ist oft tief in uns verwurzelt und kann sich in verschiedenen Lebensbereichen zeigen – in der Partnerschaft, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz. Das Problem ist, dass dieses Spiel keine Lösung bietet. Es hält uns in einem Kreislauf von Drama und Leid gefangen, ohne dass wir wirklich vorankommen.

Wie du dich aus jeglichem Drama befreist

Der Schlüssel zur Befreiung liegt darin, das Muster zu erkennen und bewusst auszusteigen. Es bedeutet, Verantwortung für die eigenen Gefühle und Handlungen zu übernehmen, statt in einer der drei Rollen gefangen zu bleiben.

Selbstverantwortung übernehmen
Anstatt dich als Opfer der Umstände zu sehen, erkenne deine eigene Macht an. Du bist kein hilfloses Wesen, sondern ein kraftvolles Schöpfungswesen, das die Fähigkeit hat, sein Leben bewusst zu gestalten.

Grenzen setzen
Anstatt in die Rolle des Retters zu schlüpfen, lerne, gesunde Grenzen zu setzen. Es ist wichtig, anderen zu helfen, aber nicht auf Kosten deiner eigenen Energie und Bedürfnisse.

Bewusste Kommunikation
Anstatt in die Rolle des Täters zu geraten, übe dich in gewaltfreier Kommunikation. Erkenne, dass hinter jedem Konflikt oft eine tieferliegende emotionale Verletzung steckt, die Heilung braucht.

Wachstum durch Beziehungen

Wir sind als Menschen stets in Beziehung zu anderen, und diese Beziehungen bieten uns wunderbare Chancen für unser persönliches Wachstum. Jeder Konflikt, jedes Drama, das wir erleben, hält uns einen Spiegel vor. Es zeigt uns, wo wir noch alte Muster in uns tragen, die geheilt werden wollen. Wenn wir lernen, aus jeglichen Dramen auszusteigen, können wir unsere Beziehungen auf eine neue Ebene heben – eine Ebene, die auf Liebe, Verständnis und gegenseitigem Respekt basiert.

Spirituelles Wachstum bedeutet, alte Rollen abzustreifen und unser wahres Selbst zu erkennen. Es bedeutet, die Illusion von Opfer, Täter und Retter loszulassen und uns auf die wahre Essenz unseres Seins zu besinnen. Dieser Weg mag nicht immer leicht sein, aber er führt uns zu einer tieferen Freiheit und einem erfüllteren Leben.

Es liegt in deiner Macht, ein Leben ohne Drama, aber mit umso mehr Liebe und Freude zu führen.

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